Holz in seiner Vielfältigkeit fasziniert von Kindheit an
Selbst wenn seine Hausaufgaben hin und wieder auf der Strecke blieben, und er bereits als 12-Jähriger die Fingerkuppe seines rechten Zeigefingers an einer Abrichte eingebüßt hat, Steffen Noack wollte nie etwas anderes als Tischler werden. Er war in seinem Element, wenn er nach der Schule in der Tischlerei des Vaters helfen durfte, sich selbst ausprobieren und verwirklichen konnte. Schmunzelnd denkt er heute an sein erstes eigenes Projekt zurück, da dürfte er noch nicht einmal 10 Jahre alt gewesen sein: Er hatte ein Fliegengefängnis gebaut und war richtig stolz. Später folgten Vogelhäuschen und sogar ein funktionsfähiges Modellboot, aus einem unförmigen Stück Holz mit einem Handhobel und Sandpapier hergestellt.
Wertvollstes Kapital
30 Jahre ist das inzwischen her. Die Werkstatt des Vaters existiert heute nicht mehr. Doch Steffen Noack ist seinem Kindheitstraum treu geblieben. Er hat 1988 seinen Gesellenabschluss absolviert, 1992 die Ausbildung zum Tischlermeister erfolgreich bestanden und 2008 am Standort Klettwitz seine eigene Werkstatt eröffnet. Als sein wertvollstes Kapital bezeichnet er die Liebe zu seinem Beruf und mittlerweile über 20-jährige Erfahrungen als Tischler, Meister und Ausbilder.
Besonderer Reiz
Freude und Begeisterung klingen mit, wenn er von seiner Arbeit erzählt und beschreibt, was ihn am individuellen Möbel- und Innenausbau, auf den sich das Unternehmen spezialisiert hat, besonders reizt. Hier gilt es in jedem Einzelfall ganz spezifische Lösungen zu schaffen, weil Kundenwünsche oder räumliche Gegebenheiten Standardmöbel nicht zulassen. Da schwärmt er von Holz in seiner Vielseitigkeit. Egal ob Massivholz, Funier, Sperrholz oder Spanplatte, egal ob klassisches oder modernes Design, ob mit Edelstahl oder Glas kombiniert, ihm ist wichtig, eine Synthese von Handwerk und Kreativität herzustellen, in besonderer Weise und im Sinne der Kunden Funktionalität und Design zu verbinden. "Das ist immer wieder aufs Neue interessant und anspruchsvoll", sagt er, setze aber auch die Bereitschaft voraus, sich ständig weiterzuentwickeln. Und das beschränkt sich keineswegs auf den Möbel- und Innenausbau. "Ob Gartenpavillon, Terassenüberdachung oder Carportbau, ob Bauelemente oder Fußböden, wir setzen auf Know-how und Qualitätsarbeit, an der unsere Kunden lange Freude haben" fasst Tischlermeister Noack zusammen.
Zufriedene Kunden
Natürlich ist er stolz, wenn seine Kunden zufrieden sind und ihn weiterempfehlen, inzwischen bis nach Berlin oder Dresden. So hat er beispielsweise erst kürzlich für ein Ingenieurbüro in Nauen individuelle Büromöbel angefertigt, den Dielenboden überarbeitet oder die Fenster und Türen eingebaut. In Großräschen trägt das Gesundheitsstudio "Alter Bahnhof", speziell der Eingangsbereich mit Tresen seine Handschrift oder wurden unlängst der Irish Pub in der Bahnhofstraße 9 und die Pension Elana neu eröffnet, wo er für die komplette Inneneinrichtung zuständig war.
Als Einzelkämpfer ist das alles längst nicht mehr zu schaffen. So macht das Team der Tischlerei Noack mittlerweile vier feste Mitarbeiter und je nach Auftragsgröße zwischen 10 bis 15 weitere Fachkräfte im Austausch mit weiteren kooperierenden Partnern aus.
In Anbindung an den FamilienCampus Lausitz arbeitet die Tischlerei von Steffen Noack darüber hinaus mit dem Sozialwerk Horizont in Lauchhammer und dem TÜV Rheinland zusammen, um Langzeitarbeitslosen und benachteiligten Jugendlichen den Neu- oder Wiedereinstieg in das Berufsleben zu ermöglichen.
(Text: Birgit Jaslau, erschienen im Campuskatalog 2011)